Freitag, 8. Mai 2015

Aus die Maus...

100 Tage Afrika – von unten nach oben – Cape Town to Cairo – gut 17'000 km – 10 Personen – definitiv ein Erlebnis oder soll ich es besser Erfahrung nennen? Eine der Besseren oder Besten in meinem Leben, awesome, out-of-this-world!
Ich bin vollgesogen mit Eindrücken, das Tempo der Reise war recht schnell – und es braucht einige Energie, sich immer wieder in die Länder mit ihren Sitten und Situationen einzulassen. Die gefühlte endlose Zeit, ein Phänomen, dass ich im Schweizer Daily Alltag nie habe, das Herunterfahren, die Entdeckung der Langsamkeit und der Beobachterstatus des Reisenden machen das aber möglich und ganz gut erträglich.
Und dann die vielen Geduldsprüfungen, meist aufgrund Un- und Missverständnissen, die nur noch mit einem Lächeln gelöst werden können und dann rückblickend für Lacher sorgen...
Vom Reisen in der Kiste mit 10 Wildfremden hatte ich mehr Bedenken, die aber weitgehend falsch waren. Es geht gut, vorausgesetzt, man bringt sich aktiv in eine Gruppe ein und teilt sich mit. Von dem Her war die Reise ein tägliches Erproben und Ausloten in der Gruppendynamik, dauerndes Beobachten und sich reflektieren – Gas geben und sich wieder zurücknehmen und viel Lachen. Und das ging eigentlich immer gut, auf der Südetappe wunderbar, dass der Abschied fast ein bisschen bewegend wurde - auf der Nordetappe ein bisschen harziger und zeitweilen auch nervig.
Aber ein ziemlich guter Lernblätz, wie ich nie alt werden will. Und was wichtig ist und das ist eigentlich verdammt wenig.
Cool bleiben, Grosszügig sein, Augen zudrücken, merken, dass man selber auch ein bisschen komisch ist, Lernen von anderen, Interesse zeigen, danke sagen und nochmals lachen, lachen, lachen. Und ich habe in der Gruppe tolle Leute kennengelernt – wirklich tolle! Und mit Momenten, die auf die eine oder andere Art zusammenschweissen...
Bleibt zu hoffen, dass ich das alles auch ein bisschen mitnehmen und ein bisschen umsetzen kann und nicht grad wieder vergesse – wahrscheinlich muss man mich ohnehin reintegrieren und domestizieren...
Irgendwie freue ich mich auf die Schweiz und mein Umfeld – auch ein bisschen Komfort kommt mir sicher grad gelegen... Das Wetter resp. die Kälte ist nach über 3 Wochen Wüstenhitze ein kritischer Punkt – aber meine Rückkehr ist ja auch nur ein kurzes Umpacken – ich fliege noch ans Rote Meer und lerne Tauchen, auch ein Projekt, dass ich schon lange vor mir hinschiebe.
Bin gespannt, ob ich bei Finding Nemo die Erfüllung finde, sicher ist, dass das Wetter und die Temperaturen perfekt sein werden.
Ja, ich würde es sofort wiedermachen – nicht lange überlegen, kurz ausloten, handeln und dann auf und weg!
Dem tollen gewohnten Alltag mit all den (Un-)Annehmlichkeiten mal einfach ein Schnippchen schlagen und das Ganze ein bisschen aufpeppen – mit was auch immer – Transafrica scheint
mir ein wunderbarer Weg dazu...
Was fehlt noch? Ein bisschen danke sagen... allen die mir das alles möglich gemacht haben, im Grossen und im Kleinen, in der Schweiz und unterwegs, meiner Familie und meinen Freunden, dem mehr oder weniger schnellen WiFi Gott für die What’s Up und e-Mails Lebenszeichen, dem Glück im Generellen und dem Zufall im Speziellen, den vielen Begegnungen mit anderen und mir - und meinem inneren Selbst für den Pfupf, die Nerven, die Nachsicht und den Humor.

1 Kommentar:

  1. Cool bleiben, Grosszügig sein, Augen zudrücken, merken, dass man selber auch ein bisschen komisch ist, Lernen von anderen, Interesse zeigen, danke sagen und nochmals lachen, lachen, lachen.

    Nicht NEU und wir müssen es ausleben und anwenden - täglich.
    Merci für die spannenden Reportagen. Bax, Patty

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