Dienstag, 6. Januar 2015

Prolog

Wie hab ich mich nur wieder in diese Lage gebracht? Alles hinzuschmeissen und einfach zu gehn? Stabilität, Konstanz, Alltagstrott einzutauschen gegen Ungewissheit, Gefahr und freien Fall. Aber wenn die inneren Stimmen lauter werden und nicht schweigen wollen, dann gilt hinhören – die Zeit ist reif für einen nächsten Schritt.

Eigentlich wollte ich ja endlich den fünften Kontinent bereisen - lang und ausgiebig - Australien und Neuseeland sind von mir noch unentdeckt. Aber wie immer kommt es anders als man denkt: Ein verregnet verhangener Samstag im Oktober 2013 in Zürich. Auf dem Weg ins Body Pump noch kurz in den Transa. Wie das Wetter ist das Angebot, nichts überzeugt mich. Ein kleiner Gelegenheitskauf beschert mir das Kundenmagazin «4Seasons.ch». Auf dem Sofa durchgeblättert, entdecke ich darin: Transafrika. Dann war’s um mich geschehen. Alle Pläne gestrichen – Kapstadt to Kairo - ist das nächste Ziel!

Wieso Transafrika? Im 2008 war ich schon 6 Monate in Ostafrika (Blog: „muhme on the move – back on track“) und die Erfahrungen haben mich nachhaltig begeistert. Und wieso soll man die guten Erlebnisse nicht nochmals verstärken... In Südafrika starten, Namibia und die Kalahari durchqueren, Victoria Falls, Sambia, mit der MV Liemba den Lake Tanganyka hochtuckern, Gorilla gucken, den Mount Kenia besteigen, das Hochland von Äthiopien erwandern, durch den Sudan zum Nil und entlang nach Kairo. 100 Tage. Für mich waren alle Fragen geklärt und ich wusste: haben, haben, haben...

Und dann ist der Weg erst einmal klar: Anmelden, Träumen und Vorfreuen. Mit der Bestätigung wurde das ganze Projekt konkret und damit wird mir mein Entscheid so richtig bewusst: Die spontane Begeisterung wird mit Zweifeln getrübt. Was mache ich da? Auf was lasse ich mich ein? Soll ich? Kann ich? Darf ich? Bin ich nicht zu alt für so Zeugs?

Alles Nachdenken und Abwägen konnte meiner Motivation und die Aufregung nichts anhaben, irgendwann wurde gekündigt und das sind die Momente, wo man so richtig Farbe bekennt. Das Gute an Entscheiden ist: es ist entschieden und ich bin «transafrika»!

Nun sind schon einige Monate vergangen – ich bin bereit und sortiere meine Gedanken. Toll ist’s, einfach toll. Ein Weg vor mir, vieles ist klar, vieles aber in der Tat unsicher - einiges ist unterdessen passiert. Die Welt schien auch schon stabiler, Ebola geisselt noch immer Westafrika und das beschäftigt. Loslassen ist auch immer wieder ein kleiner grosser Schritt. Meine Gewohnheiten, mein Rhythmus , mein Bett, mein Kühlschrank, mein Job, meine Familie, meine Freunde... kennen sie mich dann noch, wo knüpfen wir an, lassen wir uns gehen?  Gut, beim Kühlschrank bin ich irgendwie einigermassen sicher - den stell ich einfach auf’s Minimum!

However – Transafrika ruft. Ich muss wieder raus. You better go fast! Und we keep in touch! Am 21. Januar 2015 geht’s los – Kapstadt ist das erste Ziel.

Auf diesem Blog werde ich von der Reise, dem Abenteuer und den Erlebnissen berichten.

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