Donnerstag, 12. März 2015

track through Uganda

Wir rasen quer durch Uganda – unser nächstes Ziel ist Jinja. Die gut 450 km werden wir in 2 Tagen zurücklegen. Uganda ist ziemlich sternförmig um die Hauptstadt Kampala angelegt, was heisst, dass quasi alle Verkehrsströme in der Hauptstadt zusammentreffen.
Und das erleben wir ganz hautnah, die Abfahrt im ruhigen, geordneten Kasese, über Hima nach Fort Portal – Hauptort des Königreichs Toro, dass 1993 kulturell wiederbelebt wurde. Der heutige König, welcher keinen politischen Status bekleidet, war bei seiner Krönung 1995 gerade mal 3 Jahre alt.
Die Vekäuferin im Curio-Shop bei unserem Mittagessen scheint ein grosser Fan von ihm und eine überzeugte Royalistin zu sein. Momoll...
Wir kommen auf guter Strasse vorwärts – ausser die Schwellen in jedem Ort. Auffallend ist, dass wir keine Polizeikontrollen passieren müssen – seit Namibia fast schon erschreckend und leicht beunruhigend. Aber sichtbar verdichtet sich der Verkehr, je näher wir gegen Kampala kommen und die entgegenkommende Fahrweise wird massiv dynamischer.
Irgendwo in der Mitte wollen wir campieren, aber die Besiedelung resp. die Infrastruktur lässt uns keinen passenden Campground finden. So erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang Mityana und logieren im Enro Hotel – best place in town. Und schrill... von der Einrichtung trés chic, über die Bar und schlussendlich das Frühstück mit einer strikten Bonkontrolle vom Enkel von Idi Amin. Wir kochen im Dino und geniessen so einen tollen Abend im Hotelgarten.
Der nächste Morgen düsen wir auf Kampala zu, der Verkehr nimmt zu und der Pace wird härter... Auch wenn wir den Northern Bypass nehmen... der Verkehr ist massiv, viel zuviel und äusserst kreativ. Mehrere Spuren und dann immer noch die Matatus (Minibüssli) und die Boda-Boda (Töfftaxis) von links und rechts reindrückend.
Mir scheint die Stadt, die ich schon vor 7 Jahren sehr busy empfand, noch viel geschäftiger und an gewissen Orten eher nahe dem Kollaps. Die Fahrt nach Jinja braucht viel Geduld, Nerven und vor allem Zeit. Man will sich nicht vorstellen, was es heisst, diese Strecke, die Hauptverkehrsachse vom Osten, d.h. von den Häfen zur Hauptstadt, täglich zu machen - so als Arbeitsweg.
So schaffen wir die Distanz von knapp 150 km in über 4 Stunden und das für einmal nicht wegen dem Strassenbelag ,-) Uganda ist faszinierend, die Bewegung, der Drive, der Groove – und es entwickelt sich.
Aber es wird gejammert – der Tourismus sei rückgängig, die Gäste fehlen, nächstes Jahr sind Wahlen, seit 1986 wird das Land von Präsident Yoweri Museveni, bald 71, regiert. Er wurde schon 5 Mal im Amt bestätigt und es könnte ihm erneut reichen – wer weiss... Und dann muss ich nach gut 2 Wochen sagen, there is no gay-apeal at all, auch wenn man recht oft Schwarze händchenhaltend rumlaufen sieht. Aber das ist eben Freundschaft – und hat nichts mit dem anderen zu tun. Es ist wieder so ein Moment, wo ich mir denke: Ach, Afrika... wenn das nur gut kommt...

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