

Komischerweise hab ich wunderbar geschlafen – es war wunderbar warm im Schlafsack und hätte ich meine Mitgenossen nicht in den Säckli rascheln gehört, wäre ich nicht erwacht... Und ich war gut in Form – angekommen in dieser Gebirgslandschaft. Das Ruwenzori Gebirge ist etwa 160 km lang und 50 km breit inmitten des langgestreckten Ostafrikanischen Grabenbruchs.

Als einziges der hohen Gebirge Afrikas ist der Ruwenzori nicht vulkanischen Ursprungs. Der Hauptgipfel „Margherita Peak“ mit 5109m auf der Grenze zwischen Uganda und Kongo – diesen zu besteigen wäre ein 9 Tagesprojekt und nicht unser Ziel.

Wir knacken die 4'000er Grenze und dort finde ich mich im Flüelatal wieder... ausser die Pflanzen und, gut zugegeben, die ein bisschen grosszügigeren Dimensionen. Ich bin dann grad sau-häppy, vor mir der Bergsee und es braucht nicht keine Worte mehr! Den 3. Tag bei wunderschönem Wetter – Sonne pur, nichts vom Regen, der an über 300 Tagen im Jahr fallen soll...
Ruwenzori heisst in der lokalen Batoro-Sprache übersetzt Regenmacher oder Wolkenkönig. Und der Ruwenzori ist bekannt für seine fast täglichen Regen, seine Feuchtigkeit und seine Sümpfe. Die Berghänge verwandeln sich oftmals in tückische Schlammrutschbahnen.

Darum haben wir auch (profillose) Gummi-Stiefel im Porter-Gepäck, die wir dann aber nie brauchen werden.

Wir steigen gut 700 m ab, dann wieder 300 m hoch und schlussendlich kommen wir im letzten und schönsten Camp, dem Salimira Camp auf 3'170 m an – mit Aussicht auf die im Dunst versunkene Ebene des Queen Elizabeth Nationalparks. Der Abstieg am nächsten Morgen war dann noch the cream-on-the-top – gut 1'600 Höhenmeter in knapp 4 Stunden.

Happy aber ziemlich k.o. – bin ich wahnsinnig froh, dass wir im Hotel Margerita eine Dusche mit viel Wasser kriegen. Leicht erstaunt bin ich über meine Fitness - der Mt. Kenya wird zur Herausforderung – ich nehme mir einmal mehr vor, dass sich in meinem Leben etwas ändern muss...
Aber der Ruwenzori ist echt cool, beim Austragen im grossen Buch am Gate stellen wir fest, dass wir in den 4 Tagen alleine im Park unterwegs waren

– dieses Erlebnis ist absolut empfehlenswert, auch wenn ich es nicht grad als Strandspaziergang empfand und ich meine Beine sicherlich noch die nächsten Tage bewusst wahrnehmen werde.
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