Mittwoch, 22. April 2015

Bayuda Wüste

Die nächsten 3 Nächte verbringen wir ab der Zivilisation in der Bayuda Wüste. Diese liegt im einem weiten Bogen des Nils zwischen dem 5. und 4. Katarakt, also zwischen Atbara und Merowe.
In Atbara versorgen wir uns nochmals tüchtig mit Proviant, Wasser und Diesel – und geniessen leckere Chicken-Strips (MacDo kann einpacken...) in einem coolen sudanesischen Fastfood.
Das Kochregime wirft Spannungen über die Gruppe - nicht alle im Dino haben die gleiche Ansicht, wie so ein Transafrica-Reisli gehen soll resp. kann. Ich übe mich im Bäselen – das zenmässige schweigende Herrichten des Vorgartens mit dem Rächeli, das beruhigend und verzeihend wirken soll.
Heute brauche ich aber nicht den kleinen Besen, nein ich sehe mich grad am die halbe Wüste umgestalten.
Was soll’s – irgendwann in den 100 Tagen musste das ja kommen und ich erinnere mich da nur an die weise  Josephine, meine patente Grossmutter selig vom Gamerlen-Rank, die in kritischen Situationen immer zu sagen pflegte: „Dä Herrgott hätt en huufe Choschtgänger“. Und so steuern wir mit Knatsch in der Kiste in die Wüste...

Bayuda ist eine Teilwüste der Nubischen Wüste und die Bodenoberfläche in der Ebene besteht überwiegend aus einem Gemisch aus Sand und Steinen,
ist durch vereinzelte langgezogene Höhenrücken unterbrochen und im Norden befindet sich das Bayuda Vulkanfeld mit etwa 90 Schlackenkegeln.
Die Gegend wechselt zwischen unendlicher Weite und den wohlgeformten Erhebungen.
Unsere Nachtplätze sind unterschiedlich, alle wunderschön, der erste auf weitem Nichts, der zweite mitten in den Vulkanbergen und der dritte im Land der Nomaden, was uns dann auch interessierten Besuch verschafft – so ein Dino kommt nicht alle Tage des Weges...
Die Ruhe ist wunderschön – die Hitze eine neue Erfahrung für mich und ich lerne das kühlende Verdunstungsprinzip eins-zu-eins kennen. Überhaupt lerne ich viel... zum Beispiel Dino im Sand versenken resp. ausgraben.
Was für mich eher staunendes Neuland, ist das für Baba ein Heimspiel...
Die Wüstenerfahrung ist cool, not to be missed – aber ich mit meinem Naturell bin in einer so endlos weiten Einöde eher leicht überfordert und fand es ganz okay, als wir kurz unterhalb des neuen Merowe-Damms, der seit 2008 den 4. Katarakt überflutet und gut 50'000 Bewohner entlang des Nils zur Umsiedlung zwingt, die Hochspannungsmasten sehen und wir wieder auf der Asphaltstrasse sind.

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