

Der nächste Tag begann ganz locker... wir hatten keine weite Fahrt vor uns, knapp 200 km vom Fish River Canyon über Seeheim nach Keetmanshoop zum Einkaufen. Ziel war ein Bush Camp hinter dem Giant’s Playground zu den Köcherbäumen. So begann der Tag sehr gemütlich mit einem Frühstück mit Ei und Speck (ja, danke - Chregu hat sie gemacht...)

Der Einkauf in Keetmanshoop an einem Samstag, der sich hier in Namibia genau so wie bei uns ziemlich busy zeigt, ging schon viel besser. Auch wenn der Shopride schon leicht chaotischer als im Süden war, haben wir uns schon viel besser organisiert, das ganze Shopping-Prozedere war massiv effizienter.


Vorbei am Giant’s Playground, einer von beeindruckenden Steinwüste mit grossen Blöcken, wirr aufeinandergeschichtet. Angekommen im wilden Bush Camp und dem sehr zügigen Ausladen unserer Bagage stellte Chregu fest, dass 2 Radbolzen abgebrochen sind. Nach kurzer Beratung entschliessen wir uns, das Bush Camp hinter uns zu lassen und zurück nach Keetmanshoop in eine Garage zu fahren. Wir finden eine, die sogar 24 Stunden Service auch am Wochenende anbietet, aber die Ersatzteile müssen erst in Windhoek bestellt werden – die sind frühstens am Dienstag morgen vor Ort.

Wir ziehen auf den lokalen Camping, der schon viel bessere Jahre gesehen hat..., was uns aber nicht davon abhält eine Grillgelage mit Rotwein und eben "Klipdrift" zu geniessen.

Der Plan ist nun, dass Peter und Jeaninne Dino betreuen und flicken lassen, die restlichen 8 mit einem Kleinbus das vorgesehene Programm in die Sossusvlei fortsetzen. Chregu hat mit seinen guten Beziehungen ein neues Gefährt, so ein 14-Plätzer mit Anhänger, organisiert und mit leichter Verzögerung aber dann umso dynamischerem Fahrstil haben wir kurz vor Sonnenuntergang den Parkeingang des Namib Naukluft Parks bei Sesriem erreicht. Die Fahrt über Mariental und Maltahöhe (ein Geheimtipp eines verschlafenen Kaffs, das seine besten Jahre weit hinter sich hat) und dann vom Binnenhochland runter durch eine geniale Landschaft mit dem Tempo des gehetzen Affen über die Sandpiste zur Küstenebene erzog sich insgesamt über fast 500 km.


Im Camp waren wir wieder ziemlich für uns und mussten heute auch nicht kochen – auf dem Speiseplan ein leckeres Oryx-Steak. Morgens ging's um 5 Uhr los – wir wollten zu Sonnenaufgang im 60 km entfernten Sossusvlei sein. Ziel war Big Daddy, die welthöchste Sanddüne zu erklimmen. Bitterkalt zogen wir los – durch den kalten Sand stiegen wir motiviert hoch... das ganze Manöver zeigt sich als nicht ganz einfach, denn die eine Seite der Düne ist viel einfacher begehbar... Und wir schafften es, über eine weite Strecke (Urs sei Dank) im Lawinenhang (statt über den Grat) unter höchster Anstrengung bei gleichzeitiger Fast-Resignation zu traviersieren, um endlich wieder den Grat zu erreichen.
Sumasumarum finally, 290 m Aufstieg können hart sein... das Gipfelfeeling aber genauso erfüllend als sei’s ein 4’000er bei uns... Der Abstieg zum Dead Vlei war der absolute jumping Hammer – no words needed!

Unten angekommen auf der Salz Lehmkruste und eben die toten Bäume sind purer Namibia Kitsch, aber ganz ehrlich – es bleibt einem die Spucke weg! Unser Endziel ist die Guest Farm Elisenheim in Windhoek – unsere Fahrt über Solitaire (the must-see-Place mit dem weltbesten Apple Crumble) alles über Sandpiste über den Gaub- und dann Gamsbergpass alles hoch wieder in die Binnenhochebene – Windhoek liegt auf über 1'600 m – war einmal mehr unbeschreiblich imposant!
Dummerweise hatten wir kurz vor dem Kupferbergpass noch einen Flat-Tire – unsere Fahrer, Dolphane und Jack haben auch diese Herausforderung gemeistert.

Überhaupt sie waren die weltbesten Fahrer – die Musikauswahl war unschlagbar, ich fühlte mich in die Jugend zurückversetzt – Elton John rauf und runter und alle anderen längst verdrängten, herzschmerzenden Erinnerungen machten die Fahrt zum absoluten Erlebnis! Nach gut einer Woche bin ich ganz wohlauf – das Social Projekt zeigt sich ganz erträglich und macht sogar zugegebenermassen wirklich wahnsinnig viel Spass!
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