Montag, 16. Februar 2015

wild @ Mutinondo Wilderness

Nach einer Nacht mit grosszügigem Schweine-Gequitsche brausen wir weiter nordwärts in die Mutinondo Wilderness – ein Camp sehr nahe der Natur, quasi hardcore Africa. In einer milden Hügellandschaft idyllisch gelegen und von der Great Road North über 25 km Sandpiste zu erreichen.
Die Lodge ist ein Lebenswerk von Mike und Lari – sie haben 1994 in Sambia einen Ort für ihre Träume gesucht – Natur und Ruhe gefunden.
Es zeigt sehr anschaulich und beeindruckend, wie mit viel Herzblut ein Ort mit der lokalen Bevölkerung zusammen entwickelt werden kann – und auch wie beschwerlich und unstabil vieles auf diesem Weg sein kann. Sei es die Meinung des Chief’s, sei es die politische Lage und ganz zu schweigen von der fehlenden Infrastruktur. Die Lodge hat die besten Jahre hinter sich, man könnte mehr daraus machen – aber irgendwie verständlich, sie steht zum Verkauf. Wir haben uns noch kurz beim Nachtessen überlegt, ob wir das Geld zusammenlegen sollen – aber unsere Schnapskasse kann die Preisvorstellungen nie und nimmer decken... Wir haben 2 tolle Tage in der Natur verbracht – gut gegessen – Rindsfilet mit Sauce Béarnaise. Den Tag über wandern wir durch die Natur – das erklärte Ziel war der Mayense, der höchste Punkt weit und breit.
Die 300 m waren aber ziemlich tricky – Urs und ich haben die falsche Abzweigung erwischt, sind dann gut 8 km ins Hinterland und quasi um den Peak gelaufen, dann völlig im Dschungel (die Regenzeit lässt das Gestrüpp schön hoch wachsen) verirrt, und dann haben wir entschieden, dass wir uns quer durch diese Wildnis einen Weg an den Fuss des Mayense frei schlagen. Dort angekommen war unser Ziel, den Berg per Direttissima zu bezwingen. Auf halber Höhe kamen wir in Konflikt mit Family Baboon, welche ziemlich laut ihr Gebiet verteidigte. Unser feines Gespür sagt uns, dass wir diesen Kollegen besser keine Schlacht liefern und steigen den steilen Hang vorbildlich schnell herunter.
Die nächste Herausforderung ist die Suche des Weges, wo wir herkamen – und die Wege sind ja alles andere als gut sichtbar und auch nicht markiert. Entweder war es Instinkt oder schlicht unsere weichen Knie, welche uns auf den richtigen Weg brachten – wir erkannten das an dem Mückenschwarm, der uns schon auf dem Hinweg genervt hat. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, werrden wir noch schön verschifft... die Regenzeit kennt da nur kurze Vorwarnzeiten, aber das war uns unterdessen egal. Zurück im Camp – Ende gut, alles gut und ein GT über alles hilft immer. 1. Fazit der Geschicht: Wandern in Afrika ist nicht ganz à la Schweizerischer Nationalpark. Und das 2.: Der Hügel wurde von Bruno und Chrigi von vorne bestossen und die Baboons auf die Hinterseite vertrieben – da ist für uns einfach kein Platz mehr, jawoll.


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